67. Internationale Kurzfilmtage: Großer Preis der Stadt Oberhausen geht nach Japan
Oberhausen, den 11. Mai 202127 Preise wurden am 10. Mai bei der virtuellen Preisverleihung vergeben
Am 10. Mai 2021 gingen die 67. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, die zweite Online-Ausgabe des ältesten Kurzfilmfestivals der Welt, mit der Preisverleihung zu Ende. Insgesamt wurden 27 Preise im Wert von knapp 52.000 Euro vergeben. 191 kurze Arbeiten konkurrierten in den nun acht Wettbewerben des Festivals; insgesamt zeigten die Kurzfilmtage rund 400 Arbeiten aus aller Welt. Der Große Preis der Stadt Oberhausen im Internationalen Wettbewerb, dotiert mit 7.000 Euro, ging an die japanische Filmemacherin Yuri Muraoka für Toumei na watashi (Transparent, I am.), in dem sie mit Hilfe verschiedenster filmischer Techniken Corona zum Anlass für eine persönliche Bestandsaufnahme ihres Lebens nimmt. „Eine Geschichte, die alle filmischen Register zieht, mit verschiedenen Animationstechniken, Found Footage und Standbildern. So schafft die Filmemacherin eine non-lineare Erzählung, die den Zuschauer*innen Raum gibt für eigene Interpretationen und Fantasien“, befand die Jury in ihrer Begründung.
Der Große Online-Preis der Stadt Oberhausen im neu geschaffenen Internationalen Online-Wettbewerb, dotiert mit 5.000 Euro, ging an die indische Produktion Kalsubai von Yudhajit Basu, einen ethnografischen Film über die Legende der Göttin Kalsu der Mahadeo Koli, „für den Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, den der Film durch seine lyrische Ethnografie herstellt“, so die Jury.
Mit dem Preis des Deutschen Wettbewerbs, dotiert mit 4.000 Euro, wurde der Berliner Filmemacher und Theaterregisseur Adrian Figueroa für seinen Spielfilm Proll! ausgezeichnet, in dem er drei Menschen folgt, die zu den „working poor“ gehören. Neben der „herausragenden Kamera“ lobte die Jury, dass der Film „keine sentimentale Gemeinsamkeit herstellt, wo es keine Gemeinsamkeit gibt. Ein Film über die Einsamkeit unserer Zeit“.
Im ebenfalls neu geschaffenen Deutschen Online-Wettbewerb ging der mit 2.500 Euro dotierte Preis an Tanita Olbrich für ihren Film (Steve) Temple, eine deutsch-US-amerikanische Koproduktion. „Spielerisch, aufrichtig und sinnlich lädt dich die Regisseurin in ihren bewundernswert persönlichen Kosmos voller Musik und Freiheit ein“, lobte die Jury – ein Kosmos, in dem das Ruhrgebiet als fiktive Landschaft und anarchischer Raum porträtiert wird.
Mit dem Preis des NRW-Wettbewerbs, dotiert mit 1.000 Euro, gestiftet vom SAE Institute Köln und Bochum, wurde Christian Beckers Film LYDIA ausgezeichnet, das Porträt einer Ehe in einer Collage aus Tagebuchtexten und Schmalfilmaufnahmen aus den 1970er Jahren. „Wir erleben ein feines filmisches Gespür für das Wort- und das Bilderzählen … Ein narrativer Film über das Leben wird hier ausgezeichnet, ein berührend entblößendes Porträt“, schrieb die Jury in ihrer Begründung.
Der 1. Preis im 23. Deutschen MuVi-Preis, dotiert mit 2.000 Euro gestiftet vom SAE Institute Köln und Bochum, ging an Junge Milliardäre (UWE) von UWE, ein Video, das einen Deepfake Elon Musik tanzen und singen lässt. „Eine elegante Arbeit, die mit vollem Gewicht in unsere sicher geglaubten Routinen der Wahrnehmung und Einordnung einschlägt …. und genau so sehr in der Geschichte von Film und Welt fußt, wie sie in die Zukunft weist“, so die Jury.
Im neugeschaffenen 1. Internationalen MuVi-Preis zeichnete die Jury Clara Balzary für ihr Video Hungry Baby (Kim Gordon) mit dem 1. Preis, dotiert mit 2.000 Euro, aus. „Für uns ist Hungry Baby die Quintessenz eines Musikvideos. Die Inszenierung der Regisseurin Clara Balzary für den rauen und pulsierenden Song von Kim Gordon ist meisterhaft“, schrieb die Jury in ihrer Begründung.
Im Kinder- und Jugendfilmwettbewerb ging der mit 1.000 Euro dotierte Preis der Kinderjury, gestiftet von den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen (WBO), an die französische Produktion Kiki la plume von Julie Rembauville und Nicolas Bianco-Levrin. Den Förderpreis der Kinderjury, dotiert mit 1.000 Euro, gestiftet von der Energieversorgung Oberhausen AG (evo), gewann In Search of Chok Chok von Dayoon Kim, Südkorea. Die Jugendjury vergab ihren ebenfalls mit 1.000 Euro dotierten Preis, gestiftet vom Rotary Club Oberhausen, an die britische Produktion Dọlápọ̀ Is Fine von Ethosheia Hylton.
Eine vollständige Liste aller Preise und Lobenden Erwähnungen mit Jury-Begründungen finden Sie hier zum Download.
Pressekontakt:
Sabine Niewalda, Pressebüro Internationale Kurzfilmtage Oberhausen gGmbH, Grillostr. 34, 46045 Oberhausen, Tel. +49 (0)208 825-3073, Fax +49 (0)208 825-5413, E-Mail: niewalda@kurzfilmtage.de, Internet: www.kurzfilmtage.de